Hyperovulation - Die Saga der mehrfachen Eizellen.
Kommt ein Ei zu zweit, hat Frau hyperovuliert. Wie und warum passiert das?
Um sich fortpflanzen zu können, braucht die Spezies Mensch folgende Dinge: eine Gebärmutter, ein Spermium und eine Eizelle. Doch die Ausnahme bestätigt die Regel und so kommt es, dass manchmal nicht nur eine, sondern zwei oder mehr Eizellen in einem Zyklus heranreifen.
Wann dies der Fall ist, mag zwar wissenschaftlich klarer sein, als die spontane Teilung einer einzelnen Eizelle in zwei identische, jedoch ist das Phänomen der Hyperovulation trotzdem noch nicht zur Gänze aufgeklärt. Gene, Gewicht, Größe, Umweltfaktoren und Ernährung können dazu beitragen, dass eine Frau hyperovuliert, also zwei oder mehr Eizellen pro Zyklus reif werden und in die Eileiter abgegeben werden. Dabei ist es möglich, dass mehrere Eizellen nur in einem Eierstock oder gleichzeitig in beiden heranreifen. Meistens finden dann mehrere Ovulationen innerhalb von 24 Stunden statt, es können aber auch einige Tage dazwischen liegen. Hyperovulation kann begleitend auch beim Polyzystischen Ovariensyndrom (PCOS) auftreten und kann wie beim Ovariellen Hyperstimulationssyndrom (OHSS) problematisch sein.
Sicherer Nachweis?
In den meisten Fällen spüren Frauen nicht ob sie hyperovulieren oder überhaupt ovulieren. In Selbsteinschätzungen wurde aber von wenigen Frauen auch von Symptomen wie stärkerem Ovulationsschmerz und stärkerem Ausfluss als sonst üblich berichtet. Ein eindeutiges Zeichen für eine Hyperovulation erhält man nur mittels Ultraschall. Die einzelnen Follikel in denen die Eizellen heranwachsen, können damit sichtbar gemacht werden.
Die Befruchtung und Einnistung von zwei Eizellen führt zur Schwangerschaft von zweieiigen Zwillingen. Von drei Eizellen zu Drillingen und so weiter. Mehrlingsschwangerschaften kommen häufiger bei In-vitro-Fertilisationen vor, da die Eierstöcke durch Zugabe von Hormonen stärker stimuliert werden um mehrere Eizellen zu produzieren. Diese befruchtet man dann künstlich und pflanzt sie ein. Damit erhofft man sich höhere Chancen, dass mindestens eine dieser Eizellen sich einnnistet. Nicht selten nisten sich jedoch mehrere ein und resultieren in einer Mehrlingsschwangerschaft. Bei in der Natur vorkommenden Mehrlingsschwangerschaften findet man bei hyperovulierenden Frauen erhöhte Werte des Follikel stimulierenden Hormons (FSH). Sie sind sind auch bei Frauen häufiger, die kurz nach dem Absetzen von hormonellen Verhütungsmethoden schwanger werden.