Folsäure - Wieso sie für den Kinderwunsch wichtig ist
Ganz allgemein soll Folsäure die Fruchtbarkeit von Frau und Mann unterstützen. Vitamin B9 ist immerhin an vielen wichtigen Prozessen im Körpers beteiligt. In Puncto Fruchtbarkeit soll es Frauen aber insbesondere dabei helfen, qualitativ hochwertige Eizellen zu produzieren und bei Männern zu einer verbesserten Samenqualität führen.
Wieso ist Folsäure bei einem Kinderwunsch wichtig?
Besonders in den ersten Schwangerschaftswochen ist Folsäure wichtig, da es zur gesunden Entwicklung des embryonalen Neuralrohrs (der ersten Entwicklungsstufe des zentralen Nervensystems) beiträgt. Aus diesem bilden sich nämlich später das Gehirn und das Rückenmark des Babys. Folsäure ist allgemeinhin auch bekannt als Vitamin B9. Das Risiko für Neuralrohrdefekte kann durch eine ausreichende Versorgung an Folsäure in der Kinderwunschzeit und der Schwangerschaft deutlich gesenkt werden. Optimale Folsäure Werte sind also für jede Frau die schwanger werden möchte ein Muss.
Kann man mit Folsäure schneller schwanger werden?
Die Frage, ob man durch die Zufuhr von Folsäure schneller schwanger werden kann, lässt sich leider nicht pauschal mit “Ja” oder “Nein” beantworten. Sicher ist aber, dass optimale Nährstoffwerte und ein Lebensstil, der die Fruchtbarkeit unterstützt, neben der korrekten Bestimmung der fruchtbaren Tage, eine erfolgreiche Empfängnis maßgeblich unterstützen und beschleunigen kann.
Wie viel Folsäure sollte man bei einem Kinderwunsch zu sich nehmen?
Es wird geraten, dass Frauen im gebärfähigen Alter, täglich 400 µg (millionstel Gramm) Folsäure einnehmen. Ein Großteil der Frauen nimmt übrigens nicht ausreichend Folsäure über die Nahrung auf. Häufig liegt die Folsäure Aufnahme schwangerer Frauen in unseren Breitengraden mit ca. 270 μg deutlich unter der empfohlenen Menge.
Welche Folsäure sollte man bei einem Kinderwunsch zu sich nehmen?
Es ist nicht einfach, den täglichen Bedarf an Folsäure über die normale Ernährung zu decken, daher sollten Frauen mit Kinderwunsch zusätzlich Folsäure zu sich nehmen. Hier empfiehlt sich ein Präparat mit einer hohen Bioverfügbarkeit, aber am besten ist es, den Kinderwunsch, die individuellen Nährstoffwerte und eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur Vorbereitung auf eine Schwangerschaft im Detail mit einem Gynäkologen des Vertrauens zu besprechen.
Wie lange sollte man Folsäure vor der Schwangerschaft zu sich nehmen?
Da sich das Neuralrohr bereits bis zum 28. Tag der Schwangerschaft schließt, ist es wichtig, bereits vor der Empfängnis ausreichend Folsäure aufzunehmen. Empfohlen wird mindestens 4 Wochen vor der Schwangerschaft damit zu beginnen, im Idealfall sollte man aber bereits 3 Monate vorher damit beginnen.
Wieso ist Folsäure in der Schwangerschaft wichtig?
Eine optimale Folsäure ist in der Schwangerschaft ein absolutes Muss. Das liegt auch daran, dass Folsäure unter anderem bei der Teilung und Neubildung von Zellen eine wichtige Rolle spielt. Aus diesem Grund steigt in der Schwangerschaft die empfohlene Zufuhrmenge deutlich an.
Durch eine gute, tägliche Zufuhr von Folsäure ist es tatsächlich möglich, das Risiko für für Neuralrohrdefekte signifikant zu senken.
Kann man zu viel Folsäure zu sich nehmen wenn man schwanger werden möchte?
Ja, eine Überdosierung mit Folsäure ist durchaus möglich. Die Folgen können unter anderem allergische Reaktionen der Haut, Magen-Darm Beschwerden, Übelkeit, Schlafstörungen, Unruhe und Depressionen sein. Zudem kann es sein, dass ein Vitamin-B12-Mangel überdeckt wird und es zu Schädigungen der Gehirn- und Nervenzellen kommt.
Folsäure zur Zyklusregulierung?
Eine ausreichende Versorgung an Vitaminen und Mineralstoffen ist grundsätzlich nicht nur für unseren allgemeinen Gesundheitszustand von entscheidender Bedeutung, sondern auch wenn es darum geht, die Fruchtbarkeit zu unterstützen und die optimalen Verhältnisse für eine gesunde Schwangerschaft zu schaffen. Man sollte hierbei immer im Bewusstsein behalten, dass ein regelmäßiger, gesunder Zyklus ein Zeichen für eine gute Fruchtbarkeit und Gesundheit ist.
Folsäure für Männer bei Kinderwunsch
Wie wir bereits wissen trägt Folsäure beim Mann dazu bei, dass die Spermien gesund und beweglich bleiben und fördert allgemein eine gute Spermienqualität. Studien zeigen, dass eine Einnahme von Folsäure (und Zink) die Spermienanzahl deutlich steigern kann.
Lebensmittel mit Folsäure
Folsäure kann nicht vom eigenen Körper hergestellt und muss daher über die Nahrung aufgenommen werden. Für Schwangere empfiehlt sich die doppelte Tagesdosis, die man nicht immer über die Nahrung abdecken kann und daher meistens zu Ergänzungsmitteln in Tabletten- oder Kapselform greift. Um dem Bedarf gerecht zu werden und diesen auszugleichen, empfiehlt es sich bereits in der Kinderwunschzeit Folsäure zu sich zu nehmen. Dabei ist natürlich vorab mit einem Arzt des Vertrauens Rücksprache über die Dosierung zu halten. Eine Ernährung reich an Folsäure einzuhalten ist ebenfalls ratsam. Natürliche Folsäurelieferanten und folsäurehaltige Lebensmittel sind zum Beispiel Vollkornprodukte, grünes Blattgemüse, Spinat, Tomaten, Erdnüsse, Brokkoli, Karotten, Bohnen und Linsen, Spargel, und Kichererbsen.
Symptome für einen Folsäuremangel
Durch einen Folsäuremangels kann es in weiterer Folge zu einer Blutarmut kommen. Oft wird dabei auch von einer „Folsäuremangelanämie“ gesprochen. Folgende Symptome können ein Hinweis für einen Mangel an Folsäure sein:
- Müdigkeit
- Reizbarkeit
- Depression
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Zungenbrennen oder ein Kribbeln der Zunge
- Rötungen der Zunge
- Entzündungen der Schleimhäute
- Blässe der Haut
- Atembeschwerden
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
Durch ein Blutbild lässt sich ein Folsäuremangel meist sehr einfach nachweisen.
Ursachen für einen Folsäuremangel
Ein Grund für einen Folsäuremangel kann zum Beispiel eine einseitige Ernährung sein. Unser Körper kann Folsäure nur in sehr geringen Mengen speichern, daher müssen wir sie regelmäßig über unsere Nahrung zu uns nehmen. Folsäure ist hitzeempfindlich, weshalb folsäurehaltige Lebensmittel stets besonders schonend zubereitet werden sollten. Auch ein erhöhter Alkoholkonsum, chronische Erkrankungen wie Diabetes, Magen-Darmerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente und die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel können einen Folsäuremangel nach sich ziehen. Eine chronische Lebererkrankung kann ebenso zu einem Mangel führen, da Folsäure vor allem in der Leber gespeichert wird. Die Ursachen für einen Folsäuremangel können also tatsächlich sehr vielseitig sein.