Die Follikelphase im weiblichen Zyklus
In dieser Phase im weiblichen Zyklus dreht sich alles um das Wachsen und Entwickeln des flüssigkeitsgefüllten Eibläschens im Eierstock und das Heranreifen der darin befindlichen Eizelle.
Definition der Follikelphase
Die Follikelphase wird häufig auch Aufbauphase, Follikelreifungsphase, Präovulationsphase oder Proliferationsphase genannt. Symbolisch entspricht diese Zyklusphase dem Frühling. Das Energielevel steigt langsam wieder und wir fühlen uns zunehmend offen für Neues.
Was passiert in der Follikelphase?
In dieser Zyklusphase baut sich die Schleimhaut der Gebärmutter nach der Menstruation neu auf und mindestens eine Eizelle reift heran. Auch der Hormonspiegel steigt an. Der Hypothalamus signalisiert der Hypophyse, FSH an die Eierstöcke zu senden, damit diese sich auf die Freisetzung einer weiteren Eizelle vorbereiten. In Vorbereitung darauf beginnen mehrere Eibläschen anzuschwellen. Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich, damit sie in weiterer Folge eine Eizelle aufnehmen kann.
In der Follikelphase:
- sind die Fortpflanzungshormone (zu Beginn dieser Phase) auf ihrem niedrigsten Stand (wo sie auch während der Blutung waren)
- beginnt Östrogen (im späteren Teil dieser Phase) anzusteigen
- beginnt sich die Gebärmutterschleimhaut zu verdicken
- bereiten sich die Eierstöcke auf die Freisetzung einer Eizelle (also den Eisprung) vor
- ist der Stoffwechsel langsamer und der Cortisolspiegel im Ruhezustand niedriger.
- werden keine nennenswerten Mengen an Progesteron oder Testosteron produziert. Manche Frauen können sich in dieser Zyklusphase etwas müde fühlen, wenn ihre Hormone nicht im Gleichgewicht sind.
Die Dauer der Follikelphase
Die Dauer der Follikelphase bezieht sich im Normalfall auf die 7 bis 10 Tage nach dem Ende der Periode.
Habe ich eine kurze Follikelphase?
Wir empfehlen stets, hierbei immer die Gesamtlänge des Zyklus zu betrachten, um herauszufinden ob die Follikelphase wirklich zu kurz ausfällt. Zyklen, die insgesamt häufig kürzer als 21 Tage sind, werden in der Wissenschaft als ‘zu kurze’ Zyklen bezeichnet. Manche ExpertInnen im Bereich der Zyklus Gesundheit betrachten aber auch schon Zyklen, die kürzer als 24 Tage sind, als zu kurze Zyklen. Bei einer verkürzten Follikelphase kann es gut sein, dass der Körper eine noch nicht fertig herangereifte Eizelle freisetzt. Wenn die Eizelle noch nicht fertig ausgebildet ist, ist sie im Umkehrschluss auch nicht befruchtbar.
Habe ich eine lange Follikelphase?
Dauert die Follikelphase mal ein wenig länger, ist das im Normalfall kein Grund zur Sorge. Stress – auch Stress der unbewusst oder nicht ganz so offensichtlich ist – wie eine ungesunde Ernährung, hoher Alkohol- oder Koffeinkonsum, viel Sport, Krankheit, Reisen oder ein erhöhtes Arbeitspensum können die Follikelphase verlängern. Das heißt dann einfach, dass der Eisprung ein paar Tage später stattfindet als üblich. Damit wird sich übrigens auch die Menstruation etwas nach hinten verschieben. Bei starkem Stress oder lang andauernden Stressphasen kann es sein, dass der Eisprung überhaupt nicht stattfindet. Ist die Follikelphase häufig zu lang, sollte man mal einen näheren Blick auf die eigenen Gewohnheiten werfen um zu sehen ob es hier eventuell Optimierungsbedarf gibt. Auch niedrige Vitamin D Werte werden in der Wissenschaft mit einer zu langen Follikelphase in Verbindung gesetzt.
Gibt es eine frühe Follikelphase?
Als frühe Follikelphase könnte man durchaus die letzten paar Tage der Monatsblutung verstehen, denn bereits mit der Blutung beginnt ein neuer Zyklus der Eizellreifung. Mehrere Eizellen reifen dann gleichzeitig heran, jeweils in einer Hülle, dem sogenannten Eibläschen, welches auch Follikel genannt wird.
Kann ich in der Follikelphase schwanger werden?
Die Eizelle kann, nachdem sie in den Eileiter abgegeben wird, bis zu 24 Stunden lang befruchtet werden. Hat der Eisprung stattgefunden, kann die Befruchtung nur innerhalb dieses Zeitfensters erfolgen, denn genau genommen ist eine Frau nur zu diesem Zeitpunkt fruchtbar. Spermien können aber unter idealen Bedingungen bis zu fünf Tage lang im Körper der Frau überleben, wodurch sich die auf knappe 24 Stunden begrenzte fruchtbare Phase auf bis zu sechs Tage ausdehnt. Das heißt, dass man, unter Berücksichtigung der Lebensfähigkeit der Spermien, die fünf Tage vor dem Eisprung und der Tag des Eisprungs (aufgrund der Lebensfähigkeit der Eizelle) als die fertilen Tage der Frau definiert. Ungeschützter Geschlechtsverkehr führt in dieser Zeit mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit zu einer Empfängnis, als an anderen Tagen im Zyklus.
Welches Hormon überwiegt in der Follikelphase?
Die Hormone FSH (das follikel-stimulierende Hormon) und LH (das luteinisierende Hormon) bewirken in der Follikelphase das Wachsen und Entwickeln des Eibläschens im Eierstock und das Heranreifen der Eizelle. Der Hypothalamus signalisiert der Hypophyse, FSH an die Eierstöcke zu senden, damit diese sich auf die Freisetzung einer weiteren Eizelle vorbereiten. In Vorbereitung darauf beginnen mehrere Eibläschen anzuschwellen. Östrogen nimmt ebenfalls zu, um die Gebärmutterschleimhaut zu verdicken.
Progesteron in der Follikelphase
In der Follikelphase spielt das Hormon Östrogen eine vorherrschende Rolle. Die Progesteronwerte sind in dieser Zyklusphase also sehr niedrig. In der zweiten Zyklushälfte bereitet Progesteron dann die Gebärmutter auf die Einnistung der Eizelle vor.
Östradiol in der Follikelphase
Die wichtigsten im Körper vorkommenden (natürlichen) Östrogene sind Östradiol, Östron und Östriol. Sie steuern zusammen mit den Gestagenen alle Vorgänge im weiblichen Zyklus, sowie bei der Fortpflanzung. Wird in der Follikelphase nicht ausreichend Östrogen gebildet, kann das dazu führen, dass kein Eisprung stattfindet. Zu wenig Östrogen kann auch dazu führen, dass die Eizellen nicht ausreichend heranreifen können oder zu wenig oder gar kein Zervixschleim produziert wird. Im Falle eines Kinderwunsches führt das dazu, dass Spermien sich schlechter fortbewegen können und nur schwer zur Eizelle vordringen können.
Die ideale Ernährung in der Follikelphase
In dieser Zyklusphase ist es sinnvoll, den Fokus auf Lebensmittel zu legen, die reich an Protein sind. Das unterstützt nämlich den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Probiotische Lebensmittel können dem Körper in dieser Phase im Zyklus zudem helfen, die erhöhten Hormonwerte effektiv zu verarbeiten. Leinsamen, Linsen und Fermentiertes sollten jetzt öfter auf dem Teller landen.
Sport in der Follikelphase
In der Follikelphase ist der Körper auf Aufbau und Wachstum ausgerichtet. Kohlenhydrate können jetzt besser vertragen werden, insbesondere nach dem Training, und Muskeln können leichter aufgebaut werden. Die Forschung hat auch gezeigt, dass die Muskelkraft in der Follikelphase erhöht ist. Diese Phase eignet sich also sehr gut für anspruchsvolle Workouts.
Deine Stimmung in der Follikelphase
Der Östrogenanstieg macht diese Phase perfekt für Planung und neue Ideen. Symbolisch gesehen, ist dies eine Phase des Neuanfangs. Es ist eine gute Zeit für herausfordernde Aufgaben und neue Projekte. Im Laufe der Follikelphase spürst du, dass du wieder mehr Zeit mit anderen Menschen verbringen möchtest und dich zunehmend sozial fühlst.
Symptome in der Follikelphase
Für die meisten Frauen ist die Follikelphase wahrscheinlich eher die „glückliche“ Zeit im Zyklus, vor allem im Vergleich zur zweiten Zyklushälfte. Für das Glücksgefühl in der ersten Zyklushälfte sind unter anderem die hormonell bedingten Veränderungen in der Hirnchemie verantwortlich. Das im Körper ansteigende Östrogen kann zudem helfen, die Auswirkungen der Stresshormone Adrenalin und Cortisol zu dämpfen.