Essen für den Kinderwunsch - gibt es die ideale Ernährung für die Fruchtbarkeit?
Besteht ein Kinderwunsch, wird auf jeden Fall eine ausgewogene, vollwertige Ernährung empfohlen. So wird der Körper optimal mit Nährstoffen versorgt. Das sollte beinhalten:
- ausreichende Mengen an Obst und Gemüse – idealerweise 5 Portionen pro Tag
- Vollkornprodukte sollten bevorzugt werden
- eine ausreichende Eiweißversorgung
- Omega 3 Fettsäuren
- Milchprodukte können den Kalziumbedarf decken
- Kohlehydrate aus vollwertigen Lebensmitteln
- mehr grünes Blattgemüse
- ausreichend Eisen
Während der Periode verliert der Körper durch die Blutung Eisen, weswegen viele Personen mit Zyklus an einem Eisenmangel leiden. Du solltest deine Eisen-Depots unbedingt bereits auffüllen, bevor du schwanger werden möchtest. In der Schwangerschaft werden diese Kraftreserven nämlich dringend gebraucht. Auch die Kalzium Reserven solltest du im Auge behalten, wenn du dir ein Baby wünschst. Kalzium ist unabdingbar für die gesunde Entwicklung des Kindes. Sind die Kalziumspeicher leer, nimmt sich der Körper das Kalzium aus den Knochen der Mutter. Personen, die lange hormonell verhütet haben, könnten leider auch einen Folsäure-Mangel haben. Dieser sollte vor einer möglichen Schwangerschaft auf jeden Fall ebenso ausgeglichen werden.
Wie die Ernährung die Fruchtbarkeit beeinflusst
Kommt es zu weiblicher Unfruchtbarkeit, so liegen die Ursachen meist bei Ovulations- und Eileiterproblemen, Endometriose und in 20 bis 30 % der Fälle bleibt die Ursache leider ungeklärt. In jüngster Zeit haben aber auch die Auswirkungen des Lebensstils auf die reproduktive Gesundheit der Frau und die Fruchtbarkeit neue Aufmerksamkeit erhalten. Körpergewicht, Körperzusammensetzung, körperliche Aktivität und Nährstoffzufuhr sind Faktoren, die sich direkt auf die weibliche Fruchtbarkeit auswirken können. Das bedeutet, dass die Ernährung für die Fruchtbarkeit und eine gewünschte Empfängnis durchaus eine große Rolle spielt.
Die ideale Ernährung um die Fruchtbarkeit zu steigern
Eine ausgewogene, vitaminreiche – und im Idealfall – zyklische Ernährung, ist eine wichtige Basis für eine gute Fruchtbarkeit. Sie ist aber auch besonders wichtig, wenn man eine Schwangerschaft plant. Um die Fruchtbarkeit von beiden Partnern zu erhöhen, sollte unbedingt täglich frisches Obst und Gemüse auf dem Teller landen.
Sollte man bei einem Kinderwunsch bestimmte Lebensmittel vermeiden?
Wenn du versuchst schwanger zu werden und deinen Lebensstil dahingehend zu optimieren, solltest du unbedingt einige Lebensmittel kennen, die du in dieser Zeit eher vermeiden solltest. Natürlich ist es auch wichtig, sich nicht komplett verrückt zu machen und sich hin und wieder etwas zu gönnen, ohne sich schlecht zu fühlen. Folgende Lebensmittel können jedenfalls kontraproduktiv sein, wenn du versuchst schwanger zu werden:
Soft Drinks und andere extrem zuckerhaltige Lebensmittel
Soft Drinks und andere stark zuckerhaltige Lebensmittel sollte man eher meiden, wenn man versucht, schwanger zu werden. Wenn es um die Fruchtbarkeit geht, ist Zucker leider nicht unser Freund. Übermäßiger Zuckerkonsum fördert Entzündungen im Körper und beeinflusst bewiesenermaßen leider auch unser Mikrobiom und unsere Darmgesundheit negativ. Zucker ist in vielen Lebensmitteln versteckt, die wir regelmäßig essen. Er ist aber vor allem in Soft Drinks und Limonaden, Energydrinks und vielen anderen zuckergesüßten Getränken enthalten, die man leicht und schnell zu sich nehmen kann.
Ein Übermaß an kohlenhydratreichen & stark verarbeiteten Lebensmitteln
Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört auch eine ausgewogene Makronährstoffverteiling. Das bedeutet, dass man sich, wenn man schwanger werden möchte, auch damit beschäftigen sollte, wie ausgewogen die eigenen Mahlzeiten in dieser Hinsicht sind. Eine ausgewogene Mahlzeit sollte immer ein balanciertes Verhältnis an Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten aufweisen. Grundsätzlich gilt: Vollwertige Quellen sind stets zu bevorzugen und stark verarbeitete Lebensmittel sollten so weit wie möglich reduziert werden.
Fettarme Milchprodukte
Die Forschung hat gezeigt, dass Männer und Frauen sehr unterschiedlich auf Milchprodukte reagieren, was deren Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit betrifft. Während fettarme Milchprodukte (oder überhaupt keine Milchprodukte) für die männliche Fruchtbarkeit in Ordnung sein können, sind fettarme Milchprodukte bei Frauen nachweislich ein Lebensmittel, das Unfruchtbarkeit verursachen könnte. Wenn das Fett aus den Milchprodukten entfernt wird, bleiben nämlich männliche Hormone, so genannte Androgene, zurück. Bei Frauen können diese Androgene den Menstruationszyklus stören und ein Risiko für hormonelle Störungen wie das PCO-Syndrom und Unfruchtbarkeit bergen. Eine Harvard-Studie ergab, dass Frauen, die Vollfett-Milchprodukte verzehrten, seltener Probleme mit dem Eisprung hatten als Frauen, die hauptsächlich fettarme Milchprodukte zu sich nahmen. In dieser Studie zählten zu den fettarmen Milchprodukten Magermilch oder fettarme Milch, fettarmer Joghurt und Hüttenkäse.
Verarbeitetes Fleisch
Ebenso wie Transfette werden auch verarbeitetes Fleisch (Wurst, Speck, Hot Dogs, etc.) sowohl bei Männern als auch bei Frauen mit einer verminderten Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht und sollten bei dem Versuch, schwanger zu werden, nach Möglichkeit vermieden werden. Verarbeitetes Fleisch kann einen hohen Anteil an Transfetten enthalten und enthält häufig auch Konservierungsstoffe wie Nitrate und Nitrite. In einer Harvard-Studie fanden Forscher heraus, dass der häufige Verzehr von verarbeitetem Fleisch die Fähigkeit eines Mannes, eine Eizelle zu befruchten, beeinträchtigen kann.
Übermäßiger Alkoholkonsum
Um die Gesundheit des Kindes zu schützen, ist es eine allseits bekannte Empfehlung Alkoholkonsum einzuschränken, wenn man bereits schwanger ist. Was viele Menschen jedoch nicht wissen, ist, dass selbst ein mäßiger Alkoholkonsum beider Partner die Fähigkeit eines Paares, schwanger zu werden, beeinträchtigen kann. Bei Männern kann sich Alkoholkonsum negativ auf die Spermienqualität auswirken, die Libido verringern und die sexuelle Funktion beeinträchtigen. Bei Frauen kann Alkoholkonsum ein Ungleichgewicht der Sexualhormone verursachen, den Eisprung beeinträchtigen und so die Zeit bis zur gewünschten Empfängnis verlängern.
Exzessiver Koffeinkonsum
Könnte die morgendliche Tasse Kaffee die Chancen auf eine Empfängnis und eine gesunde Schwangerschaft beeinträchtigen? Wahrscheinlich nicht, wenn man es nicht übertreibt und im Laufe des Tages 4-5 Mal nachschenkt.
Auf Grundlage einer Forschungsstudie ist man zu dem Schluss gekommen, dass ein mäßiger Koffeinkonsum (1 bis 2 Tassen Kaffee pro Tag oder ein entsprechendes Äquivalent) vor oder während der Schwangerschaft keine direkten negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit oder den Ausgang der Schwangerschaft hat. Bei Männern hat der Koffeinkonsum keinen Einfluss auf die Samenparameter. Bei einem höheren Koffeinkonsum (= mehr als 5 Tassen pro Tag) wurde dieser Konsum jedoch mit einer verminderten Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht und es kann demnach länger dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt. Für schwangere Frauen besteht bei hohem Koffeinkonsum zudem ein höheres Risiko einer Fehlgeburt.
Verarbeitete Lebensmittel
Industriell verarbeitete Lebensmittel sind meist vollgestopft mit Chemikalien, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und mehr. Da ein sehr großer Teil der weltweit verkauften Lebensmittel aus industriell verarbeiteten Produkten besteht, hat dies erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit von Männern und Frauen auf der ganzen Welt.
Fisch mit hohem Quecksilbergehalt
Wenn du häufig quecksilberhaltigen Fisch isst, können sich in deinem Körper Quecksilberspeicher bilden, die deine Fähigkeit, schwanger zu werden, beeinträchtigen können. Auch nach der Schwangerschaft können sie das sich entwickelnde Nervensystem deines Babys noch beeinträchtigen. Eine Quecksilberexposition schädigt die DNA von Spermien und kann zu einer abnormen Morphologie und Beweglichkeit der Spermien führen.
Höhere Quecksilberwerte stehen auch in Zusammenhang mit einer höheren Rate von Menstruations- und Hormonstörungen. Kurz gesagt, Quecksilber kann deine Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Wähle also lieber Meeresfrüchte mit geringem Quecksilbergehalt.
Lebensmittel auf Sojabasis
Soja ist ein gängiger Eiweißersatz, insbesondere für Vegetarier oder Veganer, und kommt in verschiedenen Lebensmitteln wie Tofu, Tempeh, Sojamilch und manchen Mehlen und Proteinpulvermischungen vor. Es gibt widersprüchliche Forschungsergebnisse über die Auswirkungen von Soja auf die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen. Die Bedenken rühren daher, dass Phytoöstrogene (eine pflanzliche Form von Östrogenen) in Sojabohnen natürlich vorkommen und dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähnlich sind. Einige Wissenschaftler sind der Ansicht, dass diese zusätzliche Östrogenaktivität ein Östrogen-Progesteron Ungleichgewicht verursachen könnte, das die endokrine Funktion, die Eizellenproduktion und den Eisprung beeinträchtigen könnte, und dass Soja die Spermienzahl bei Männern verringern kann.
Nährstoffe und Lebensmittel, die die Fruchtbarkeit der Frau positiv beeinflussen können
Kalzium
Kalziumreiche Nahrungsmittel sind zum Beispiel Milchprodukte wie Käse oder Reis.
Zink
Seefisch, Lamm oder Weizenkleie sind wichtige Zinkquellen.
Folsäure
Hühnerleber, Linsen, Brokkoli, Eidotter, Weizenkeime, Milchprodukte, Nüsse, Samen sowie grünes Blattgemüse sind gute Lieferanten für Folsäure.
Eisen
Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse, Getreidesorten wie Quinoa und Amaranth aber auch qualitativ hochwertiges Fleisch (1-2 Mal pro Woche sind ausreichend) sollten häufig auf dem Teller landen. Eine ausreichender Vitamin C Status ist für die Eisenaufnahme entscheidend.
Vitamin C
Frisches Obst und Gemüse ist aufgrund seines hohen Anteils an Vitamin C sehr wichtig.
Vitamin B6 und B12
Diese Vitamine sind reichlich in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel in Fleisch, Getreideprodukten, Bananen oder Hefe.
Pflanzliche Lebensmittel
Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne sind reich an Vitamin E, einem essenziellen Nährstoff, der nachweislich die Spermienzahl und die Spermienbeweglichkeit bei einigen Menschen erhöhen kann. Darüber hinaus sind Sonnenblumenkerne reich an Folsäure und Selen, die sowohl für die männliche als auch für die weibliche Fruchtbarkeit wichtig sind. Sonnenblumenkerne sind auch eine gute Quelle für Omega-6 Fettsäuren und enthalten geringe Mengen an Omega-3 Fettsäuren.
Walnüsse
Walnüsse sind reich an Omega-3- und Omega-6 Fettsäuren. Das hat Forscher dazu veranlasst, zu untersuchen, ob sie die Fruchtbarkeit fördern können. In einer kleinen Studie wurden 117 Männer in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe verzichtete auf den Verzehr von Nüssen, die andere nahm täglich 75 Gramm Walnüsse zu sich. Vor Beginn des Experiments und erneut 12 Wochen später gaben die Männer eine Spermaprobe ab. Nach 12 Wochen zeigte sich in der Gruppe, die Walnüsse gegessen hatte, eine Verbesserung der Vitalität, Beweglichkeit und Form der Spermien. Außerdem wiesen ihre Spermaproben nach dem Verzehr der Walnüsse weniger Chromosomenanomalien auf. In der Kontrollgruppe gab es keine Veränderungen.
Zitrusfrüchte
Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits gehören zu den besten Vitamin-C Quellen. Grapefruits und Orangen enthalten das Polyamin Putrescin, das in einigen Tierversuchen mit dem Potenzial in Verbindung gebracht wurde, die Gesundheit von Eizellen und Spermien zu verbessern.
Granatapfel
Der Granatapfel wird aufgrund seiner vielen Kerne, die an Eizellen erinnern, seit langem mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Das ist zwar kein wissenschaftlicher Grund für den Verzehr von Granatäpfeln, aber durchaus ein interessanter. Was die Wissenschaft betrifft, so sind Granatäpfel reich an Antioxidantien, die die Spermienqualität verbessern können. In einer Studie aus dem Jahr 2014 erhielten 70 erwachsene Männer, die nicht genug gesunde Spermien hatten, um sie an eine Samenbank zu spenden, Tabletten mit Granatapfelfruchtextrakt und Pulver aus der Galgantwurzel. Nach einer dreimonatigen Behandlung war die Spermienbeweglichkeit um stolze 62 % angestiegen.
Ananas
Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass der Verzehr von Ananaskernen für fünf Tage nach dem Eisprung oder dem Embryotransfer (bei IVF) die Einnistung fördern soll. Es gibt natürlich nicht genügend wissenschaftliche Belege für diese Praxis. Es gibt aber noch andere Gründe, Ananas zu genießen, wenn man versucht, schwanger zu werden. Zum einen ist Ananas eine hervorragende Vitamin-C Quelle. Ein niedriger Vitamin-C Spiegel wurde zum Beispiel auch mit PCOS in Verbindung gebracht. Ananas enthalten auch Bromelain, ein natürliches Enzym, das entzündungshemmend und gerinnungshemmend (also blutverdünnend) wirkt. Bromelain ermutigt das Immunsystem, sich von entzündlichen Zuständen zu lösen. Entzündliche Lebensmittel können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und chronische Entzündungen können den Körper sogar dazu veranlassen, den Eisprung ganz zu unterdrücken.
Zimt
Die Einnahme von Zimtpräparaten kann bei Frauen mit PCOS, einer häufigen Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit, dabei helfen unregelmäßige Menstruationszyklen wieder in Gang zu bringen. Bevor man jedoch zu einem Nahrungsergänzungsmittel greift, sollten man erwägen, Zimt einfach in Maßen in die tägliche Ernährung aufzunehmen. In einer kleinen, aber interessanten Studie berichteten Frauen mit PCOS, dass sie bei täglicher Einnahme von Zimt fast doppelt so viele Regelblutungen hatten wie Frauen mit PCOS, die ein Placebo erhielten. Und wie wir wissen: Mehr regelmäßige Zyklen mit Eisprung bedeuten mehr Chancen, schwanger zu werden.
Gekochte Tomaten
Tomaten sind reich an dem Nährstoff Lycopin, einem starken Antioxidans, das zur Steigerung der Fruchtbarkeit beitragen kann. Lycopin wurde ausgiebig auf seine potenzielle Rolle bei der Verbesserung der männlichen Fruchtbarkeit untersucht. Die Einnahme von Lycopin als Nahrungsergänzung wurde sogar als mögliche Behandlung für männliche Unfruchtbarkeit untersucht. Eine Studie ergab, dass die Einnahme von 4 bis 8 mg Lycopin pro Tag über einen Zeitraum von 8 bis 12 Monaten die Gesundheit der Spermien verbessert und die Schwangerschaftsrate erhöht hat. Allerdings ist es in der Regel eine gute Idee, zunächst erstmal bestimmte Lebensmittel in die Ernährung aufzunehmen, bevor man zu Nahrungsergänzungsmitteln greift. Wie immer bei Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminen sollte man sich vor der Einnahme unbedingt an einen Arzt wenden.
Spargel
Spargel ist ein nährstoffreiches Superfood. Mit einer Tasse Spargel erhält man den vollen Tagesbedarf an Vitamin K, 60 % des Tagesbedarfs an Folsäure und über 20 % anderer wichtiger Nährstoffe wie Vitamin A, Vitamin C und das B-Vitamin Thiamin.
Bohnen und Linsen
Bohnen und Linsen sind eine hervorragende Quelle für Ballaststoffe und Folsäure, die beide für die Aufrechterhaltung eines gesunden Hormonhaushalts wichtig sind. Linsen enthalten außerdem einen hohen Gehalt an Spermidin, das die Befruchtung der Eizelle unterstützen kann. Linsen und Bohnen enthalten auch viel Eiweiß, was zu einem gesünderen Eisprung beitragen kann. Studien zeigen, dass das Risiko der Unfruchtbarkeit aufgrund eines Eisprungs um mehr als 50 % sinkt, wenn mindestens 5 % der verzehrten Kalorien aus pflanzlichem Eiweiß und nicht aus tierischem Eiweiß stammen.
Tierische Lebensmittel
Reife Käsesorten
Reife Käsesorten wie gereifter Cheddar, Parmesan und Manchego könnten die Gesundheit der Spermien verbessern. Reife Käsesorten sind reich an Polyaminen. Polyamine sind Proteine, die in pflanzlichen und tierischen Produkten vorkommen. Auch beim Menschen kommen sie natürlich vor. Forschungen haben ergeben, dass Polyamine eine wichtige Rolle für das Fortpflanzungssystem spielen können. Reifer Käse ist besonders reich an dem Polyamin Putrescin, das eine Rolle für die Gesundheit der Spermien spielen kann. Putrescin steht auch im Verdacht, die Gesundheit der Eizellen zu verbessern, insbesondere bei Frauen ab 35 Jahren. Und ja, es ist dasselbe Putrescin, das auch in Grapefruit enthalten ist. Manche Menschen haben Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Käse, daher solltest du beim Verzehr von Käse auf die individuelle Reaktion deines Körpers achten.
Vollfett-Milchprodukte
Weidemilchprodukte sind eine gute Wahl für Fruchtbarkeit und Schwangerschaft, vorausgesetzt man verträgt sie. Milchprodukte sind reich an gesättigten Fettsäuren, die für die Fruchtbarkeit besonders günstig sind. Außerdem sind sie eine gute Quelle für fettlösliche Vitamine, darunter die Vitamine A, E, D, K und K2. Zu Vollfettprodukten gehören unter anderem Vollmilch, Eiscreme, Frischkäse und andere Käsesorten.
Leber
Leber, insbesondere Rinderleber, ist eines der nährstoffreichsten Lebensmittel der Welt. Sie ist reich an fettlöslichen Vitaminen, darunter Vitamin A, das in anderen Nahrungsmitteln nur schwer zu finden ist. Leber ist nicht nur die beste Quelle für natürliches Vitamin A, sondern auch reich an gut resorbierbarem Eisen, das Fehlgeburten und mütterlicher Anämie vorbeugt, sowie an Vitamin B12, das für die richtige Bildung roter Blutkörperchen und der DNA erforderlich ist. Leber ist auch eine reichhaltige Quelle für Cholin, Omega-3-Fettsäuren und Folsäure.
Austern
Austern stehen auf so ziemlich jeder Liste von Fruchtbarkeitsnahrungsmitteln. Sie sind vollgepackt mit Nährstoffen, die die Fruchtbarkeit fördern. Eine Portion von sechs rohen Austern enthält all diese wichtigen Fruchtbarkeitsvitamine und -mineralien:
– 408 % des empfohlenen Tagesbedarfs an Vitamin B12
– 188 % des empfohlenen Tagesbedarfs an Zink
– 187 % des empfohlenen Tagesbedarfs an Selen
– 43% des empfohlenen Tagesbedarfs an Eisen
Eigelb
Eigelb liefert fast das gesamte Eisen, Kalzium, Zink, Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12 des Eies. Außerdem enthalten sie 100 % des im Ei enthaltenen Vitamins A. Eigelbe von Hühnern aus Weidehaltung sind außerdem äußerst reich an den fruchtbarkeitsfördernden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA sowie den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und Vitamin K2. Ein weiterer guter Grund, Eier zu essen: Sie sind eine preiswerte Quelle für mageres Eiweiß, das sich ebenfalls positiv auf die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen auswirkt. Eier enthalten außerdem Cholin, das das Risiko für einige Geburtsfehler verringern kann.
Wild gefangener Lachs
Lachs steht auf so ziemlich jeder Liste von Superfoods – ob mit oder ohne Fruchtbarkeitsbezug. Und das aus gutem Grund. Lachs ist reich an essenziellen Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, die sich nachweislich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken. Außerdem ist er ein quecksilberarmer Fisch. Er ist auch eine gute Quelle für Selen und Vitamin D. Selen ist ein Vitamin, das für gesunde Spermien unerlässlich ist, und ein niedriger Vitamin-D-Spiegel scheint mit schlechter Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen in Verbindung zu stehen.
Die ideale Ernährung für die Fruchtbarkeit beim Mann
Natürlich gibt es auch Lebensmittel, die gezielt die männliche Fruchtbarkeit erhöhen und die Gesundheit der Spermien verbessern können:
Fisch
Eine kleine Studie brachte einen höheren Fischkonsum mit einer besseren Spermienbeweglichkeit in Verbindung. Andere Studien waren nicht schlüssig. Die Vorteile von Fisch für die Spermiengesundheit sind wahrscheinlich auf den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren zurückzuführen, aber die Rolle von Fisch für die Spermiengesundheit ist insgesamt unklar. Der Verzehr von Fisch ist allerdings wahrscheinlich nur dann hilfreich, wenn er eine Alternative zu rotem und/oder verarbeitetem Fleisch darstellt.
Obst und Gemüse
Eine Studie mit 250 Männern, die ihr Sperma in einer Fruchtbarkeitsklinik untersuchen ließen, ergab, dass Männer, die mehr Obst und Gemüse, insbesondere grünes Blattgemüse und Bohnen (Hülsenfrüchte), aßen, eine höhere Spermienkonzentration und eine bessere Spermienbeweglichkeit aufwiesen als Männer, die weniger von diesen Lebensmitteln aßen. Dies ist nicht überraschend, da pflanzliche Vollwertkost einen hohen Gehalt an Antioxidantien wie Co-Enzym Q10, Vitamin C und Lycopin aufweist. Diese Mikronährstoffe wurden mit einer höheren Spermienkonzentration in Verbindung gebracht. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Co-Enzym Q10 Ergänzungen einen positiven Einfluss auf die Spermiengesundheit haben können, aber letztendlich braucht es mehr Studien, um endgültige Empfehlungen auszusprechen.
Was kann Mann für eine Verbesserung der Spermiengesundheit tun?
- Ausreichende Mengen an Gemüse. Nach Möglichkeit sollte man zu Bio-Gemüse greifen oder zumindest darauf achten, dass man das Gemüse gründlich wäscht, um Pestizide und andere schädliche Stoffe zu minimieren.
- Auf verarbeitetes Fleisch verzichten und stattdessen mehr Fisch essen.
- Vorsichtig mit Transfetten sein, also weniger frittiertes Junkfood essen.
- Sojaprodukte minimieren.
- Auf BPA in Konserven achten. BPA-freie Dosen wählen. Plastik vermeiden, wo es nur möglich ist.
- Es nicht mit fettreichen Milchprodukten übertreiben (Eiscreme, Vollmilch usw.).
- Keine Zigaretten!
- Walnüsse essen, aber natürlich nur, wenn keine Nussallergie besteht.
- Die eigene Lebensweise überdenken, wenn du übergewichtig bist. Bereits geringe Gewichtsreduktionen können sich positiv auswirken.
Die richtige Ernährung für eine gute Spermienqualität
Mit Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, dafür weniger Transfettsäuren lässt sich Studien zufolge die Spermienqualität deutlich verbessern. Ein amerikanisches Forschungsteam hat die Qualität der Spermien bei jungen Männern untersucht und mit Angaben zu ihrer Ernährung verglichen. Die Wissenschaftler unterschieden zwischen einer „westlichen“ Ernährung mit viel Fleisch, Wurst, Pizza, Weißmehl, Zucker und Limonade und einer „bewussten“ Ernährung mit viel Fisch, Obst und Vollkornprodukten. Männer, die sich besonders stark an die westliche Diät hielten, hatten zwar eine höhere Spermienkonzentration, dafür war die Motilität (=Beweglichkeit) der Spermien in der Gruppe der Männer, die sich besonders stark an eine bewusste Ernährungsform hielten, besser. Man vermutet, dass der geringere Anteil an Transfettsäuren in der bewussten Ernährung hierfür verantwortlich ist.
Lebensmittel für gute Spermienqualität
Studien zeigen, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln, die reich sind an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C, beta-Carotin, Zink, Selen, Cryptoxanthin oder Lycopin, sowie Folsäure oder Vitamin D, in Zusammenhang mit einer besseren Spermienqualität gebracht werden können. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, sollte in der Regel keinen Mangel haben. Gleichzeitig sollten die Lebensmittel möglichst wenig gesättigte Fettsäuren enthalten. Durch die gezielte Einnahme von Mikronährstoffen, zum Beispiel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, konnte bislang allerdings kein direkter positiver Effekt auf die Spermienqualität nachgewiesen werden. Dennoch scheint eine Ernährung, die auf Fisch, Meeresfrüchten, Hühnchen, Getreide, Gemüse und Früchten sowie Milchprodukten mit niedrigem Fettanteil basiert, mit einer besseren Spermaqualität im Zusammenhang zu stehen, als eine überwiegende Ernährung mit Fertigprodukten, Soja, Kartoffeln, Vollmilchprodukten, Käse, Kaffee, Alkohol, gezuckerten Getränken und Süßigkeiten. Um die Samenqualität zu verbessern, sollte man allerdings unbedingt etwas Geduld mitbringen, denn bis eine Samenzelle voll ausgereift ist, dauert es etwa drei Monate. Erst dann würden sich unter Umständen positive Effekte zeigen.

Dieser Beitrag wurde verfasst von
Antonia Six
Certified Holistic Women’s Wellness Mentor & IIN Certified Hormone Health Coach

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Antonia Six
Certified Holistic Women’s Wellness Mentor & IIN Certified Hormone Health Coach
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