Die Menstruation im Laufe der Geschichte
Die Menstruation ist seit Anbeginn des Lebens ein Fixpunkt im Leben einer Frau. Wusstest du aber, dass Ärzte vor dem 19. Jahrhundert nicht einmal wussten, dass die Menstruation Teil eines gesunden Zyklus ist und somit auch unwiderruflich mit dem Eisprung zusammenhängt? Ja, man dachte, Frauen müssten bluten, um ihre emotionale, hysterische Natur ‚auszugleichen‘. Auch andere verrückte Mythen zur Menstruation hielten sich hartnäckig. Einige davon sind sogar heute noch lebendig.
So glauben manche Menschen in Indien beispielsweise, dass menstruierende Frauen Kühe unfruchtbar machen, während in Ostafrika einige sagen, sie trocknen die Ernten aus. Und das ist noch nicht mal die Hälfte aller verrückten Mythen über die Menstruation. Lasst und doch mal einen Blick auf die Menstruation im Laufe der Jahrhunderte werfen.
Dunkle Magie
Im alten Rom dachte man, menstruierende Frauen wären dunkle Hexen. Laut Plinius dem Älteren konnten menstruierende Frauen Stürme auslösen und Ernten vernichten. Er dachte auch, dass Menstruationsblut Hunde in den Wahnsinn treibe. Die römischen Frauen trugen übrigens Binden und Tampons aus Wolle. Im alten Ägypten verwendeten Frauen aufgeweichten Papyrus als Tampons. In der Zwischenzeit stellten die alten Griechen Tampons aus Holzstücken mit umwickelten Stoffstreifen her – sie benutzten diese auch zur Empfängnisverhütung. Das wollen wir uns gar nicht so genau vorstellen.
Menstruationsblut als Aphrodisiakum
Besorgniserregend ist, dass einige Leute immer noch glauben, dass dies wahr ist und Menstruationsblut die Lust weckt. Die afrikanische Volksmagie namens Hoodoo rät dazu, es in den Kaffee eines Mannes zu tun, um seine Liebe zu entfachen. In anderen Kulturen glaubt man auch, dass Menstruationsblut magische Kräfte hat.
Was die Menstruation mit Butter zu tun hat?
Nun, Briten des 19. Jahrhunderts dachten, menstruierende Frauen würden das Essen ruinieren.
Sie glaubten zum Beispiel, Butter würde sich nicht nicht herstellen lassen und Schinken würde in den Händen einer Frau während ihrer Menstruation kein Salz zum Pökeln aufnehmen. Ein Wiener Wissenschaftler glaubte in den 1920er Jahren zudem, dass menstruierende Frauen das Aufgehen des Teigs und die Gärung des Bieres verhindern würden. Außerdem glaubte man, dass Frauen während ihrer Periode pflanzenzerstörende Substanzen durch ihre Haut freisetzen, die man ‚Menotoxine‘ nannte. Da können wir nur den Kopf schütteln.
Der Erste Weltkrieg revolutionierte Damenbinden
Vor dem 20. Jahrhundert steckten die meisten westlichen Frauen wahrscheinlich Lumpen oder selbstgemachte Binden in ihre Kleidung. Dann wurden Menstruationsgürtel zur Norm – Schlaufen aus Gummiband mit dicken Wattepads zum Anklemmen oder Anstecken.
Französische Krankenschwestern stellten fest, dass Einweg-Zelluloseverbände, die sie bei verwundeten Soldaten verwendeten, Blut besser aufnahmen als Baumwolle, und begannen daher, sie während ihrer Periode zu benutzen. Es erschienen mehrere Marken von Einwegbinden mit ähnlichen Materialien auf dem Markt, und 1921 waren Marken wie Kotex in den USA populär.
In den 1970er Jahren wurden schließlich selbstklebende Binden erhältlich.
Die Erfindung des modernen Tampons
1929 entwickelte Dr. Earle Haas einen Pfropfen aus Baumwolle, der mit zwei Pappröhren eingeführt wurde. Er patentierte seine „Vorrichtung“, die er unter dem Warenzeichen Tampax eintragen ließ. Die ersten Tampons wurden mit einer Nähmaschine und einer Kompressionsmaschine hergestellt.
Menstruationshütten
Vereinzelte Völker tun dies immer noch. Auch in Nepal werden trotz des Verbots dieser Praxis im Jahr 2005 viele Frauen während ihrer Menstruation in winzige Hütten mit Lehmwänden geschickt. Dies ist Teil einer hinduistischen Tradition, in der menstruierende Frauen isoliert werden, weil sie als unrein gelten.
Wir sind froh, dass in der heutigen Zeit die meisten dieser verrückten Mythen der Vergangenheit angehören und Frauen langsam wieder lernen, ihre Menstruation und ihren Zyklus zu lieben.
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