Die fruchtbare Phase der Frau
Der weibliche Zyklus, und besonders die fruchtbare Phase, ist eine faszinierende, aber auch komplexe Angelegenheit. Er wird in verschiedene Phasen unterteilt, die wiederum von verschiedenen Hormonen und Faktoren dirigiert werden. Es ist daher nicht allzu verwunderlich, dass zur fruchtbaren Phase der Frau immer wieder die Frage aufkommt, wie lange sie nun wirklich im Laufe eines Zyklus andauert. Ist die Frau, wie viele es behaupten, nur an einem Tag im Zyklus fruchtbar? Oder erstreckt sich die fruchtbare Phase des Zyklus auf zwei oder gar fünf Tage? Was stimmt denn nun?
Was ist die fruchtbare Phase?
Die fruchtbare Phase ist die Zeit im weiblichen Zyklus in der eine Schwangerschaft eintreten kann. Viele Frauen denken, dass sie während des gesamten Zyklus schwanger werden können. Tatsächlich kann die Eizelle aber, nachdem sie in den Eileiter abgegeben wird, nur bis zu 24 Stunden lang befruchtet werden. Hat also der Eisprung stattgefunden, kann die Befruchtung nur innerhalb dieses Zeitfensters erfolgen. Daher ist es auch so wichtig den Ovulationszeitpunkt abschätzen zu können. Denn genau genommen, ist eine Frau nur zu diesem Zeitpunkt fruchtbar. Spermien können unter idealen Bedingungen jedoch bis zu fünf Tage lang im Körper der Frau überleben. So verlängert sich die auf knappe 24 Stunden begrenzte fruchtbare Phase auf bis zu sechs Tage. Das heißt, dass man, unter Berücksichtigung der Spermien-Lebensfähigkeit, die fünf Tage vor dem Eisprung und der Tag des Eisprungs (aufgrund der Lebensfähigkeit der Eizelle) als die fertilen Tage der Frau definieren kann. Ungeschützter Geschlechtsverkehr innerhalb dieses Zeitraums führt mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit zu einer Empfängnis, als an anderen Tagen des weiblichen Zyklus.
Was passiert in der fruchtbaren Phase?
Beginnen wir doch mal ganz am Anfang: Eine gesunde Frau hat zwei Eierstöcke. Die Eierstöcke produzieren die Hormone Östrogen und Progesteron. Jede Frau verfügt zudem über eine begrenzte Anzahl an Eizellen. Sind die Eizellen aufgebraucht, werden keine weiteren Eizellen nachproduziert. Die Frau selbst hat keinen Einfluss darauf, wie viele Eizellen jeden Monat verbraucht werden und wie schnell das passiert.
Sobald eine Frau zum ersten Mal ihre Monatsblutung hat, reifen jeden Monat einige Eizellen heran. Aus diesen Eizellen, die jeden Monat heranreifen, reift eine einzelne Eizelle heran, die sich dann vom Eierstock auf den Weg zur Gebärmutter macht. Dieser Prozess ist ein grundlegender Teil des weiblichen Zyklus.
Damit die Eizelle gut geschützt ist, liegt sie in einer Schutzhülle – auch Follikel oder Eibläschen genannt. In dieser Hülle darf die Eizelle heranreifen. Dafür sind bestimmte Hormone verantwortlich, die dafür sorgen, dass am Ende der Eisprung erfolgt.
Der Zervixschleim in der fruchtbaren Phase
Auch der Zervixschleim verändert sich vor und in der fruchtbaren Phase. Er wird flüssiger, durchsichtig und spinnbar, das heißt, wenn man ihn zwischen den Fingern hält, lässt er sich zu ‘Fäden’ ziehen. Fruchtbarer Zervixschleim sorgt dafür, dass das Scheidenmilieu weniger sauer ist und erleichtert den Spermien so das Überleben. Kurz vor dem Eisprung hat fruchtbarer Zervixschleim einen Wasseranteil von satten 96% und er schützt, nährt und ‘leitet’ die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle.
Die fruchtbare Phase - der Eisprung
Wie wir bereits wissen reifen jeden Monat einige Eizellen heran. Die eine Eizelle, die sich bis zum Ende der Follikelphase besonders gut entwickelt hat, wird beim sogenannten Eisprung (auch Ovulation genannt) abgestoßen und macht sich durch den Eileiter auf den Weg in die Gebärmutter. Hin und wieder schaffen es zwei oder sogar noch mehr Eizellen in die Eileiter – das hat im Falle der Befruchtung dann zweieiige Zwillinge, oder Mehrlinge, zur Folge.
Wie kann ich die fruchtbare Phase erkennen?
Wenn du dich nun fragst wie man die fruchtbare Phase eigentlich erkennen kann, können wir dich beruhigen: es gibt einige Anzeichen, die dir verraten, dass du dich gerade in deiner fruchtbaren Phase befindest. Eines davon ist zum Beispiel der bereits erwähnte fruchtbare Zervixschleim. Das setzt natürlich voraus, dass du dich aktiv mit deinem Körper auseinandersetzt, deinen Zervixschleim beobachtest und bewusst auf Veränderungen achtest.
Auch an einer Veränderung des Muttermunds kann man den Eisprung feststellen. Zu Beginn des Zyklus ist der Muttermund eher fest und geschlossen und ragt in die Scheide hinein. Man kann ihn relativ gut ertasten.
Kommt Frau in die fruchtbare Phase, kann sie ihn nicht mehr so leicht ertasten, da sich der Muttermund nach oben bewegt, weicher wird und sich leicht öffnet, damit die Spermien zur Eizelle gelangen können.
Wie fühlen sich die fruchtbaren Tage an?
Einige Frauen berichten auch davon, dass sie in der fruchtbaren Phase Unterleibsschmerzen erleben. Sie spüren in den Tagen um den Eisprung einen ziehend oder stechenden Schmerz im Unterleib, häufig einseitig etwa auf Leistenhöhe. Auch eine verstärkte Libido ist oft ein deutliches Anzeichen dafür, dass man sich in der fruchtbaren Phase befindet. Ja, wir wollen es in unserem fortschrittlichen Zeitalter nicht wahrhaben, aber die Natur und unsere Biologie haben uns nach wie vor fest im Griff. Viele Frauen erzählen, dass sie in den Tagen um den Eisprung deutlich mehr Lust auf Sex haben.
Wie steht es in der Lutealphase um die Fruchtbarkeit?
Die Lutealphase ist der Zeitraum nach dem Eisprung bis zur nächsten Monatsblutung. Grundsätzlich ist eine Eizelle nach dem Eisprung für etwa 12 – 24 h befruchtungsfähig. In diesem Zeitrahmen könnte demnach eine Schwangerschaft eintreten. Wichtig ist natürlich, dass man genau weiß, wann man sich eigentlich in welcher Phase im Zyklus befindet. Dafür ist es notwendig, den eigenen Zyklus gut kennen zu lernen. Dafür eignet sich ein Zyklustracker natürlich ganz wunderbar. Nur wenn man genau weiß, wo man sich im Zyklus gerade befindet, kann man die fruchtbare Phase bestimmen.
Kann man nur in der fruchtbaren Phase schwanger werden?
Ja, denn die Eizelle kann nach dem Eisprung nur bis zu 24 Stunden lang befruchtet werden. Hat also der Eisprung stattgefunden, kann die Befruchtung nur innerhalb dieses Zeitfensters erfolgen. Spermien können unter idealen Bedingungen bis zu fünf Tage lang im Körper der Frau überleben. So verlängert sich die auf knappe 24 Stunden begrenzte fruchtbare Phase auf bis zu sechs Tage. Unter Berücksichtigung der Spermien Lebensfähigkeit kann man also die fünf Tage vor dem Eisprung und der Tag des Eisprungs selbst als die fruchtbare Phase der Frau definieren. Statistisch gesehen kommt es durch Geschlechtsverkehr in den 5 Tagen vor dem Eisprung zu den meisten Schwangerschaften.
Kann man vor der fruchtbaren Phase schwanger werden?
Nun, es kommt sicherlich darauf an, von welchem Zeitraum hierbei ausgegangen wird. Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden sehr gering ist, wenn der Geschlechtsverkehr nicht in der fruchtbaren Phase stattfindet. Natürlich müssen hierbei Unregelmäßigkeiten im Zyklus und damit einhergehende Verschiebungen der fruchtbaren Phase stets miteinbezogen werden. Der Eisprung findet nicht immer zum selben Zeitpunkt statt und dauert auch nicht in jedem Zyklus gleich lang. So wie Zyklen von Frau zu Frau stark variieren können, kann auch dies von Zyklus zu Zyklus variieren.