Die 2. Zyklushälfte im weiblichen Zyklus
Spricht man über die zweite Zyklushälfte im weiblichen Zyklus, ist damit eigentlich die Lutealphase gemeint. Diese Zyklusphase wird oft auch Gelbkörperphase genannt und beginnt unmittelbar nach dem Eisprung. Das luteinisierende Hormon (LH) ist dafür verantwortlich, dass sich nach dem Eisprung aus dem Follikel der Gelbkörper (Corpus luteum) bildet. Wenn der Hormonspiegel zum Ende dieser Phase sinkt, wirst du ruhiger, nachdenklicher und vielleicht empfindlich, traurig oder hitzig und unruhig. Auch PMS Symptome kommen in der zweiten Zyklushälfte häufig vor.
Was passiert in der zweiten Zyklushälfte?

In der zweiten Zyklushälfte:
- steigt der Östrogenspiegel weiter an und die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich ebenso weiter.
- beginnt der Progesteronspiegel zu steigen.
- erreichen Östrogen, Testosteron und Progesteron gegen Ende dieser Zyklusphase ihren Höchststand und beginnen dann zu sinken. Kurz vor der Periode erreichen sie den Tiefpunkt.
- erleben viele Frauen PMS Symptome. Das wird in den meisten Fällen durch zu viel Östrogen im Körper (im Verhältnis zu Progesteron) verursacht.
- beschleunigt sich der Stoffwechsel.
kommt es häufiger zu Verstopfung, da Progesteron muskelentspannend wirkt und die Aktivität des Darms etwas drosselt.
Die Länge der zweiten Zyklushälfte
Die zweite Zyklushälfte ist der Zeitraum im Zyklus, der zwischen dem Eisprung und der Periode stattfindet. Im Normalfall sollte die zweite Zyklushälfte eine Dauer von etwa 11 bis 17 Tagen haben.
Ist die zweite Zyklushälfte zu kurz?
Die zweite Zyklushälfte wird als (zu) kurz bezeichnet, wenn sie weniger als 10 Tage dauert, also die Periode 10 Tage oder weniger nach dem Eisprung einsetzt. In solchen Fällen hat die Gebärmutterschleimhaut nicht die Möglichkeit, ausreichend zu wachsen und sich gut genug zu entwickeln, um ein Baby zu beherbergen. Infolgedessen kann es in diesen Fällen schwieriger sein, schwanger zu werden und eine Schwangerschaft zu halten.
Ist die zweite Zyklushälfte zu lang?
Man spricht von einer zu langen zweiten Zyklushälfte, wenn sie deutlich länger dauert als 17 Tage. Das kann zum Beispiel auf Hormonstörungen wie PCOS zurückzuführen sein. Eine lange Zeitspanne seit dem letzten Eisprung könnte aber auch bedeuten, dass du schwanger bist und es nur noch nicht bemerkt hast.
Der Zervixschleim in der zweiten Zyklushälfte
Rund um den Eisprung gibt es ein paar ‘glitschige’ (und hochfruchtbaren) Tage, was mit einem hohen Östrogenspiegel zusammenhängt. Mit den steigenden Progesteronwerten in der zweiten Zyklushälfte ist üblicherweise plötzlich wieder weniger Schleim vorhanden und der Zervixschleim wird wieder eher trüb und klebrig, gefolgt von ein paar weiteren Tagen, in denen ein Gefühl von Trockenheit überwiegt. Auch in den Tagen vor der Periode ist der Zervixschleim meist eher fest, trüb und cremig. Sehr knapp vor der Periode kann es dann auch sein, dass er sich bräunlich verfärbt und es somit zu einer Art Schmierblutung kommt.
Welches Hormon ist in der zweiten Zyklushälfte wichtig?
Östrogen, Testosteron und Progesteron erreichen gegen Ende dieser Zyklusphase ihren Höchststand und beginnen dann zu sinken. Kurz vor der Periode erreichen sie ihren Tiefpunkt. Der Hauptakteur in der zweiten Zyklushälfte ist aus hormoneller Sicht aber definitiv das Hormon Progesteron.
Progesteron in der zweiten Zyklushälfte
Progesteron ist das vorherrschende Hormon in der zweiten Zyklushälfte und wird vom Gelbkörper (Corpus luteum), aber auch von den Nebennieren, produziert. Der Körper verwendet übrigens Cholesterin als Baustein zur Herstellung von Progesteron. Der Progesteronspiegel erreicht in der Mitte der Lutealphase den Höhepunkt. Wenn es nicht zur Empfängnis kommt, beginnt sich der Gelbkörper nach dem Eisprung nach und nach abzubauen, wodurch der Progesteronspiegel sinkt und schließlich die Periode einsetzt.
Gibt es einen LH Anstieg in der zweiten Zyklushälfte?
Die LH-Werte steigen in einem gesunden Zyklus zum Eisprung hin an. Durch den LH-Anstieg wird nämlich der Eisprung ausgelöst. Hat der Eisprung erfolgreich stattgefunden, geht der LH-Wert wieder hinunter.
Sollte der LH-Spiegel dauerhaft erhöht bleiben, kann das bedeuten, dass der Eisprung ausgeblieben ist.
Häufige Gründe dafür sind:
- die Wechseljahre
oder
- das PCO Syndrom (PCOS)
Östrogen in der zweiten Zyklushälfte
In der ersten Zyklushälfte bereitet sich der weibliche Körper (vor allem durch den Einfluss von Östrogen) auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Nach dem Eisprung fällt das Östrogen erstmal stark ab. Es erhöht sich dann aber wieder und bleibt während der gesamten zweiten Zyklushälfte hoch. In der zweiten Zyklushälfte verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut nämlich weiter. Das Hormon Östrogen sorgt so für optimale Bedingungen für eine Einnistung. Wenn sich eine befruchtete Eizelle wirklich erfolgreich einnistet, bleibt der Östrogenspiegel weiter erhöht. Kommt es nicht zu einer Schwangerschaft, sinkt der Östrogenspiegel kurz vor der Periode wieder.
Welche Symptome kommen in der zweiten Zyklushälfte häufig vor?
Viele Frauen sind in der zweiten Zyklushälfte von unangenehmen Symptomen geplagt. Häufig handelt es sich dabei um PMS Symptome. PMS steht für ‘prämenstruelles Syndrom’, aber es kann eigentlich jederzeit nach dem Eisprung, also in der zweiten Zyklushälfte, auftreten.
PMS bezieht sich auf eine Gruppe von körperlichen, psychologischen und emotionalen Symptomen, die menstruierende Menschen während der Lutealphase erleben.
Unterleibsschmerzen in der zweiten Zyklushälfte
Frauen, die davon betroffen sind wissen es: Unterleibsschmerzen sind schon unangenehm und lästig genug, wenn sie während der Periode auftreten. Es kann noch frustrierender sein, wenn man Krämpfe hat, die Periode aber noch Tage entfernt ist. Das kann auch ein Zeichen dafür sein, dass etwas anderes im Gange ist. Sehr häufig sind diese Krämpfe nämlich durch PMS bedingt und können 3 bis 5 Tage vor der Periode auftreten. In wenigen Fällen haben Frauen sogar schon eine Woche vor der Periode mit Unterleibsschmerzen zu kämpfen. Ein leichtes Ziehen beim Einsetzen der Periode ist vollkommen normal. Krämpfe, die Frau völlig außer Gefecht setzen oder zu starker Übelkeit und/oder Erbrechen führen, sind nicht normal. Dasselbe gilt für Unterleibsschmerzen, die sehr plötzlich und unerwartet auftreten. In diesem Fall könnte etwas anderes als PMS dahinterstecken.
Brustschmerzen / Brustspannen in der zweite Zyklushälfte
Kommt es in der zweiten Zyklushälfte zu schmerzenden Brüsten, liegt das meist an einer hormonellen Dysbalance. Bei vielen Frauen überwiegt in der zweiten Zyklushälfte das Östrogen (im Verhältnis zu Progesteron). In diesen Fällen gelangt dann zu wenig Progesteron ins Brustgewebe. Das kann zu Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Spannungs- und Wärmegefühl und manchmal sogar vorübergehend zu tastbaren, knotigen Verhärtungen führen und wird von den betroffenen Frauen meist natürlich als sehr unangenehm empfunden.
Übelkeit in der zweiten Zyklushälfte
Übelkeit in der zweiten Zyklushälfte kann, wie zahlreiche andere Symptome, ein PMS-Symptom sein. Die hormonellen Veränderungen vor der Menstruation können sich direkt auf den Verdauungstrakt auswirken und so unter anderem Übelkeit auslösen. Einige Frauen müssen sich in der zweiten Zyklushälfte sogar übergeben. Mit dem Einsetzen der Blutung verschwindet die Übelkeit meist, es kommt aber auch vor, dass sie sich einhergehend mit starken Unterleibsschmerzen sogar verschlimmert. Es ist hierbei wichtig zu erwähnen, dass Symptome wie diese nicht normal sind und zu einem normalen Monatszyklus einfach ‘dazugehören’.
Blähungen in der zweiten Zyklushälfte
Viele Frauen erleben Blähungen in der zweiten Zyklushälfte.
In diesem Teil des Zyklus kommt das tatsächlich sehr häufig vor und es hängt, wie könnte es auch anders sein, mit unseren Hormonen zusammen. Am Beginn der zweiten Zyklushälfte fällt das Hormon Östrogen ein wenig ab, um dann wieder anzusteigen und hoch zu bleiben. Auch die Progesteronproduktion setzt ein. Diese hormonelle Umwälzungen können den Verdauungstrakt durcheinander bringen. Wenn der Östrogenspiegel hoch ist, kommt es zum Beispiel vermehrt zu Wassereinlagerungen. Progesteron bewirkt, dass sich Nahrung langsamer durch den Darm bewegt, was zu Verstopfung und Blähungen führen kann. Wenn das Progesteron dann abnimmt und die Blutung beginnt, kann die Darmtätigkeit hingegen zunehmen. Für manche Frauen bedeutet das Durchfall und Blähungen.
Teemischung für die zweite Zyklushälfte
Bei Beschwerden mit dem Zyklus kann ein regelmäßiger Teegenuss durchaus sehr wohltuend und wirksam sein. Wer wirklich etwas für sich und sein Wohlbefinden tun möchte,
sollte bestimmte Kräuter für den Zyklus regelmäßig zu sich nehmen.
PMS TEE
bei Brustschwellung/Brustspannen, Wassereinlagerungen & Stimmungsschwankungen während der zweiten Zyklushälfte (nach Margret Madejsky)
40g Frauenmantelkraut
40g Mönchspfeffer
30g Schafgarbe
30g Brennnessel
20g Johanniskraut
20g Melissenblätter
Kann man in der zweiten Zyklushälfte schwanger werden?
Grundsätzlich ist eine Eizelle nach dem Eisprung für etwa 12 – 24 h befruchtungsfähig. In diesem Zeitrahmen kann demnach eine Schwangerschaft eintreten. Wichtig ist natürlich, dass man genau weiß, wann man sich in welcher Phase im Zyklus befindet. Dafür ist es notwendig, den eigenen Zyklus gut kennen zu lernen. Dafür eignet sich ein Zyklustracker besonders gut. Nur wenn man genau weiß, wo man sich im Zyklus gerade befindet, kann man die fruchtbare Phase bestimmen.
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