Der beste Zeitpunkt um schwanger zu werden
Schwanger werden ist wie Lotto spielen. Man gibt seinen besten Tipp ab und hofft auf den Jackpot, denn Empfängnis und Schwangerschaft gleichen immer noch einem Wunder. So einiges muss geschehen damit ein neuer Mensch heranwachsen kann. Spermien müssen losgeschossen werden und ihren Weg über die Vagina, durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter finden. Dort müssen sie auf die Eizelle treffen, die tagelang herangereift, nur innerhalb kürzester Zeit befruchtbar ist. Und dann muss sich die befruchtete Eizelle teilen, einnisten, weiterteilen und zu Embryo und in späterer Folge Fötus heranwachsen. Alles in allem, weniger Strategiespiel und eher Glücksrad. Aber wie hoch stehen dann die Chancen schwanger zu werden?
Einerseits sollen Zahlen ja nicht lügen, aber gleichzeitig soll man auch keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat. Wie dem auch sei, mathematische Wahrscheinlichkeiten vermitteln paradoxerweise das Gefühl der Sicherheit. Und in den letzten Jahren hat das Thema Empfängniswahrscheinlichkeit zunehmend das Interesse der Forschung geweckt.
Das fertile Fenster
Untersuchungen zur Empfängniswahrscheinlichkeit innerhalb des fertilen Fensters, haben versucht Zahlen für die Beantwortung der Frage nach der größten Wahrscheinlichkeit der Empfängnis zu finden. Dabei konnte unter anderem gezeigt werden, dass die Dauer des fertilen Fensters bei Paaren mit durchschnittlicher Fruchtbarkeit nicht mit sechs Tagen konstant ist, sondern interpersonell (im Vergleich mit anderen Paaren) und intrapersonell (auf das jeweilige Paar bezogen, also von Zyklus zu Zyklus) deutlich schwankt. Bei subfertilen Paaren fällt die Schwankungsbreite noch stärker aus und das Fruchtbarkeitsfenster ist im Vergleich zu Paaren höherer Fruchtbarkeit kürzer.
Die Länge des fertilen Fensters steht auch in einem Zusammenhang mit der Schnelligkeit, mit der eine Frau schwanger wird. Je länger die fruchtbaren Tage, umso eher kommt es zu einer eintretenden Schwangerschaft.
In den einzelnen Studien, wurden verschiedene Parameter zur Berechnung der Empfängniswahrscheinlichkeit herangezogen und unterscheiden sich daher in ihren Ergebnissen teilweise sehr. So wird in den Studien mit der Ovulation als Referenzmarker, die höchste Empfängniswahrscheinlichkeit mit 33% am Tag der Ovulation (Deutsche Datenbank) und mit jeweils 36% zwei Tage vor der Ovulation und am Ovulationstag angegeben (US-Datenbank). Bei einer anderen amerikanischen Auflistung führt mit 30% der Tag vor dem Eisprung.
Letztlich handelt es sich bei derartigen statistischen Modellen lediglich um eine Annäherung und die Ergebnisse sollen weder verunsichern noch als absolut gelten. Nichtsdestotrotz sind sie interessant und liefern Grundlage für weitere wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Einen weiteren Artikel zu diesem Thema findest Du hier.