Brustgesundheit - wie du dich gut um deine Brust kümmern kannst
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie deine Beziehung zu deinen Brüsten ist? Abgesehen von den üblichen Schönheitstrends, die uns als Frauen schon seit Kindheitstagen umgeben, haben die meisten Frauen ein Bild der „perfekten Brüste“ im Kopf, mit der sie ihre eigenen Brüste vergleichen. Die einen sind zufriedener mit ihrem Busen, die anderen finden ihn zu groß, zu klein oder zu asymmetrisch. Was dabei häufig komplett übersehen wird, ist das Thema Brustgesundheit im Allgemeinen: Sind deine Brüste gesund, wie kannst du dich gut um sie kümmern, was sind Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge uvm.
In meinen Umfragen zum Thema Brustgesundheit habe ich bemerkt, dass viele Frauen eine sehr gemischte Beziehung zu ihren Brüsten haben. Aus diesem Grund möchte ich diesen Artikel den engsten Freundinnen unseres Herzens widmen.
Was die Brust alles kann
Um sich mit der eigenen Brustgesundheit zu befassen, dürfen wir als Frauen einen Schritt weg von dem Gedanken machen, die Brust sei nur sexualisiert. Denn das hindert uns daran, eine echte und liebevolle Verbindung zu diesem wichtigen Körperteil aufzubauen. Lässt man Größe, Symmetrie und Aussehen einmal beiseite, können wir beginnen, die Brust wieder mit einem weiblichen Blick zu betrachten, nämlich als das was sie eigentlich sind: ein wundervoller, funktioneller und magischer Körperteil, der sehr viel mehr kann, als nur Objekt der Begierde zu sein. Denn die Brust ist nicht nur für das Vergnügen unserer Partner*innen da, sondern kann auch die eigene Lust steigern und wortwörtlich Kinder ernähren.
Um sich nun mit der eigenen Brust anzufreunden und ihre Qualitäten für sich zu entdecken, ist es hilfreich, ein bisschen mehr über die eigene Brust zu wissen.
Brüste und unsere Hormone
Die weibliche Brust besteht aus Fett-, Lymph- und Drüsengewebe. Aus wie viel Fettgewebe die Brust entsteht hängt von der Zyklusphase, Alter und Genen ab. Drüsen stellen einen Teil anderen Teil der Brust dar, diese reagieren auf hormonelle Veränderungen und sind, sofern man stillt, für die Milchproduktion verantwortlich. Die Lymphe sorgen dafür, dass Bakterien und Schadstoffe abtransportiert werden. Mit dem Beginn der Pubertät und der Ausschüttung von Sexualhormonen, beginnen die Brüste zu wachsen. Was viele allerdings nicht wissen ist, dass die Brust einer Frau sich zwar entwickelt, ihre vollständige Entwicklung allerdings erst durch die Schwangerschaft geschieht, wenn die Brust „lernt“ Milch zu produzieren. Frauen die keine Kinder bekommen, entwickeln ihre Brust eigentlich nie fertig. Ein interessanter Fakt der Natur.
Wie Östrogen und Progesteron auf die Brust wirken
Brustdrüsen haben so wie die Gebärmutter Rezeptoren für Östrogen und reagieren dementsprechend auf die Ausschüttung unserer Hormone während des Menstruationszyklus. Der Wachstumsimpuls den das Östrogen auf die Brust auswirkt, wird durch das Progesteron in der zweiten Zyklushälfte wieder in Balance gebracht. Nimmt man nun jahrelang die Pille ein, macht eine Hormontherapie oder führt seinem Körper Xenoöstrogene (chemische Substanzen, die wie Östrogene wirken) zu, dann wird das Wachstum der Brust zu stark gefördert, was das Brustgewebe gefährden kann.
Wie kann ich meine Brustgesundheit fördern?
Am besten unterstützt man die eigene Brustgesundheit, indem man darauf achtet, was man täglich zu sich nimmt und auf seine Haut schmiert und dass die eigenen Brüste ausreichend Bewegung bekommen, sodass die Lymphe ihre Arbeit machen können und der Körper entgiftet wird. Für Schritt eins empfiehlt es sich, alle Cremen und Öle, sowie Duschgels und Co anzusehen. Den eigenen Vorrat im Bad zu entrümpeln, um nur das zu behalten, was auch wirklich für den Körper gesund ist. Dafür kann man zum Beispiel auch Apps verwenden, die einem durch Scannen des Barcodes anzeigen, welche Inhaltsstoffe in unseren Pflegeprodukten enthalten sind und ob diese den Hormonhaushalt stören oder nicht. Gleiches gilt auch für die Einnahme von Mitteln, die eine Auswirkung auf das Hormonsystem und daher auch die Brust haben könnten. Im zweiten Schritt empfehle ich, öfters mal den BH auszuziehen, sanfte Sportarten auch mal ohne BH zu machen, oder meine Lieblingsvariante, eine Brustmassage zu machen. Die natürliche Bewegung der Brust erlaubt, dass die Lymphe ihre Arbeit tun, und Giftstoffe aus dem Gewebe abtransportieren können. Eine Brustmassage gibt einem die Möglichkeit, sich mit den Brüsten anzufreunden, gleichzeitig lernt man ihre Beschaffenheit in den verschiedenen Zyklusphasen kennen und es hilft bei der Gesundenvorsorge, weil so schneller Anomalien erkannt werden können. Die Brustmassage fördert außerdem die Durchblutung und den Lymphfluss, da sich in und um die Brust und vor allem in der Achselhöhle viele Lymphknoten befinden.
Die Massage und das Abtasten der Brüste empfiehlt sich direkt nach der Menstruation, denn dann sind die Hormone noch niedrig und die Brust unterliegt noch wenig hormonellen Einflüssen. Um sich selbst allerdings besser kennenzulernen, ist es hilfreich, die Brust auch einmal um den Eisprung und vor der Periode zu massieren, um Unterschiede in Konsistenz, Größe und Form wahrzunehmen.
Was tun, wenn die Brust schmerzt?
Die Brustgesundheit wie oben genannt zu unterstützen, ist auch ein wichtiger Schritt, wenn man zu Brustschmerzen in der zweiten Zyklusphase neigt. Vielen Frauen haben genau in dieser „PMS-Phase“ vermehrt Wassereinlagerungen in den Brüsten, weshalb diese sich schwerer und oft empfindlicher anfühlen. Meist handelt es sich bei der Ursache um einen Östrogen Überschuss im Vergleich zum produzierten Progesteron. Entgegenwirken kann man dem Ganzen, indem man es vermeidet, sich zusätzlichen Östrogenen, wie etwas Xenoöstrogenen auszusetzen, den Kaffeekonsum und Milchprodukte reduziert, vermehrt Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt und Stress meidet. Eine Linderung kann außerdem durch Zyklustees ab dem Eisprung, mit Kräutern wie Frauenmantel, Brennnessel, Johanniskraut und Himbeerblättern, oder die Anwendung von Mönchspfeffer erzielt werden. Die gute Nachricht ist, dass Brustschmerzen, in der Fachsprache „Mastodynie“ genannt, selten medizinisch gefährlich, kein Risikofaktor für Brustkrebs und häufig „nur“ zyklusbedingt sind.
Eine Beziehung zur eigenen Brust aufbauen
Wenn wir uns heutzutage über unsere Brüste unterhalten oder uns mit Ihnen auseinandersetzen, dann oft im Rahmen eines BH-Kaufs oder bei der Vorsorgeuntersuchung bei der Gynäkologin. Viele Frauen haben das Gefühl ihre Brüste sind nur für andere und nicht sie selbst da. Googelt man zum Thema Brüste, erscheinen zu viele Artikel zum Thema Brustkrebs und kaum welche zum Thema Selbstliebe und Brustgesundheit. Dabei wäre uns als Gesellschaft geholfen, wenn Frauen mit ihren Brüsten in erster Linie nicht Brustkrebs oder die Angst davor assoziieren würden, sondern eine Kompetenz, sich mit dem eigenen Körper auszukennen, sich wohlzufühlen und eine Beziehung mit den eigenen Brüsten aufgebaut zu haben, sodass man sofort erkennt, wenn etwas mal nicht stimmt. Denn dass die Brüste ein echtes Wunder der Natur sind, sollte nun klar sein. Wir sind also alle irgendwie Busenwunder.

Dieser Beitrag wurde verfasst von Eva Teja Tschiderer
Eva Teja Tschiderer ist studierte Kulturwirtin, Embodiment Coach, Doula und Yoga- & Meditationslehrerin und begleitet Menschen auf ihrem Weg zu mehr Selbstachtsamkeit, zyklischem Leben und Körperbewusstsein.