Wie beeinflusst Alkohol deinen Zyklus?
Ob Alkohol die Zyklusgesundheit wirklich direkt beeinflusst, lässt sich leider nicht eindeutig beantworten, da hier, wie in vielen anderen Bereichen auch, die Ergebnisse aus der Forschung etwas widersprüchlich sind. In manchen Studien konnte eine Verbindung zwischen dem Konsum von Alkohol und Zyklusstörungen bzw. Unregelmäßigkeiten der Zyklen festgestellt werden. Beobachten ließ sich das vorrangig aber nur bei einem chronischen Konsum von Alkohol in hohen Mengen. Bei mäßigem Alkoholkonsum waren, was den Zyklus angeht, tatsächlich keine nennenswerten Veränderungen feststellbar. Hierbei ist auf jeden Fall anzumerken, dass Alkohol den gesamten natürlichen Hormonhaushalt beeinflusst und der Konsum von Alkohol keine gesundheitlichen Vorteile mit sich bringt. Bei Frauen, die chronisch viel Alkohol konsumieren, können viele verschiedene Arten von Zyklusstörungen auftreten. Zum Beispiel:
- Ausbleiben der Periode (für 3+ Monate)
- unregelmäßige Zyklen
- Ausbleiben des Eisprungs (was im Rückschluss zum Ausbleiben der Periode führt)
Alkohol während des Eisprungs
Starker Alkoholkonsum kann bei Frauen zu Veränderungen und Verschiebungen des Eisprungs, der Zyklusregulierung und der ovariellen Reserve führen. Besteht ein Kinderwunsch, verringert der Konsum von Alkohol zudem die Chance, schwanger zu werden. Wie stark sich Alkohol auf die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer Schwangerschaft auswirkt, hängt von der Menge und davon ab, in welcher Zeit im Zyklus der Alkohol konsumiert wird. Wird während des Eisprungs und in der zweiten Zyklushälfte Alkohol konsumiert, wird die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung um 44% reduziert. Eine Studie hat gezeigt, dass dazu bereits kleine Mengen Alkohol reichen. Bei starkem Alkoholkonsum während des Eisprungs und in der zweiten Zyklushälfte sank die Wahrscheinlichkeit für eine Empfängnis um 61%. In der Studie wurde mäßiger Alkoholkonsum mit drei bis sechs alkoholischen Getränken pro Woche definiert. Starker Alkoholkonsum wurde mit mehr als sechs alkoholischen Getränken in der Woche definiert.
Beeinflusst Alkohol den Eisprung?
Neben Veränderungen des Eisprungs, der Zyklusregulierung und der ovariellen Reserve kann der Konsum von Alkohol auch die Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter verhindern. Das führt zu einem erhöhten Risiko eines vorzeitigen Schwangerschaftsverlusts oder einer Resorption – noch bevor man überhaupt merkt, dass man schwanger ist.
Alkohol vor dem Eisprung
Alkohol wirkt sich auf jeden Menschen anders aus, aber es steht außer Frage, dass sich Alkohol negativ auf die Bemühungen um eine Empfängnis auswirkt und eine erhebliche Gefahr für den Fötus ab dem Zeitpunkt der Empfängnis darstellt. Eine Schädigung kann unmittelbar nach der Befruchtung beginnen und die befruchtete Eizelle schädigen oder sogar abtöten. Aus diesem Grund ist es ratsam, Alkohol in jeder Menge zu jeder Zeit im Zyklus zu vermeiden, wenn ein Kinderwunsch besteht, um die Wahrscheinlichkeit einer gesunden Empfängnis zu erhöhen.
Alkohol und deine Periode
Leidest du vor deiner Periode unter Stimmungsschwankungen, solltest du Alkohol nach Möglichkeit meiden – denn der Konsum von Alkohol kann Stimmungsschwankungen auslösen und PMS Symptome verstärken. Während der Periode wird diese Wirkung noch verstärkt: Sowohl deine Periode als auch Alkohol verändern nämlich den Östrogenspiegel. Wenn beides zusammen trifft, können deine Gefühle völlig aus dem Ruder geraten.
Alkohol während der Periode
Es ist eher unwahrscheinlich, dass mäßiger Alkoholkonsum deinen Zyklus dauerhaft beeinträchtigt. Der Konsum von Alkohol kann aber deine Periode selbst beeinflussen. Alkohol vor oder während deiner Periode kann dafür sorgen, dass deine Periode länger, kürzer oder unregelmäßiger ausfällt.
Kann die Periode durch Alkohol ausbleiben?
Der Konsum von Alkohol kann Testosteron und Östrogen vorübergehend erhöhen. Die Hormonschwankungen können zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Perioden führen – weil sich zuvor der Eisprung verschiebt oder ebenso ganz ausbleibt. Im Normalfall sollte das nur bei hohem Alkoholkonsum der Fall sein, es ist allerdings zu beachten, dass sich Alkohol auf jeden Körper anders auswirkt.
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5504800/
https://academic.oup.com/humrep/article/36/9/2538/6294415