Die Monatsblutung, Periode oder Menstruation
Die Monatsblutung wird auch Periode, Tage, Regel oder andere unzählige Namen wie die Rote Welle, Erdbeerwoche, Bloody Mary, oder Besuch von Tante Rosa genannt. Die vielen Synonyme zeugen von einer jahrzehntelangen Tabuisierung der Menstruation, für die es höchste Zeit wird nicht mehr die „peinliche Sache“ der Frau zu sein. Die Menstruation wird, nicht minder kitschig ausgedrückt, auch der „Brunnen neuen Lebens“ genannt, denn ohne die Periode gibt es auch keinen Eisprung.
Der Menstruationszyklus
Der erste Tag der Blutung ist gleichzeitig auch der erste Tag des Zyklus und der ersten Zyklushälfte. Dieser Tag ist willkürlich festgelegt, aber irgendwo muss man den Anfang eines Kreises ja beginnen. Der erste Schritt für jede Frau die ihre Hormone ins Gleichgewicht bringen möchte, ist jener, ihren Zyklus gut kennen zu lernen. Zu wissen, was der weibliche Körper in jeder Phase des Zyklus braucht, ist nicht nur der Schlüssel zu optimaler hormoneller Gesundheit, sondern zu optimaler Gesundheit im Allgemeinen.
Im Laufe eines vollständigen Zyklus bereitet sich der Körper, durch das Heranreifen von Eizellen und dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Kommt es zu keiner Befruchtung der Eizelle, wird die Gebärmutterschleimhaut mit der Menstruation abgestoßen und der Zyklus beginnt wieder von vorne.
Was passiert während der Periode?
Die Progesteronproduktion nimmt mit dem Verschwinden des Gelbkörpers ab. Dadurch wird in der Menstruationsphase der Abbau der Gebärmutterschleimhaut ausgelöst und die Monatsblutung tritt ein. Die Östrogenproduktion erreicht ihren Höhepunkt und fällt dann wieder ab. Dadurch wird der Hypothalamus angeregt, sich auf einen weiteren Eisprung Zyklus vorzubereiten.
Die Hormone im Menstruationszyklus
Der Menstruationszyklus wird durch verschiedene Hormone reguliert. Das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH), die von der Hirnanhangdrüse produziert werden, fördern den Eisprung und regen die Eierstöcke zur Produktion von Östrogen und Progesteron an. Östrogen und Progesteron stimulieren die Gebärmutter und die Brüste, um sich auf eine mögliche Befruchtung und Schwangerschaft vorzubereiten.
Die Farbe der Monatsblutung
Es ist ein Tabuthema, das wir unbedingt normalisieren müssen: Periodenblut. Die Farbe, Konsistenz und Beschaffenheit deines Periodenbluts kann viel mehr über deine allgemeine Gesundheit verraten, als du denkst. Es ist an der Zeit, Periodenblut zu entstigmatisieren und zu lernen, die Signale unseres Körpers zu entschlüsseln. Unser Periodenblut ist etwas, über das wir nicht gerne sprechen. Tatsächlich sind die meisten von uns dazu erzogen worden, es zu verstecken. Man denke an eine beliebige Maxi-Binden- oder Tampon-Werbung. Alles, was man dabei sieht, ist die gleiche blaue Flüssigkeit, immer und immer wieder.
Ich habe eine hellrote Blutung
Die Farbe deines Periodenbluts ist ein helles Rosa. Die Konsistenz lässt sich nicht erkennen, da die Blutung so leicht ist. Deine Periode dauert 3 Tage oder weniger und tritt nicht regelmäßig auf.
Was bedeutet das? Eine sehr kurze Periode und besonders leichte Blutungen können auf einen niedrigen Östrogenspiegel hinweisen. Deine Hormone werden aus der Nahrung hergestellt, die du zu dir nimmst. Ein niedriger Östrogenspiegel kann auf einen Vitamin- und Nährstoffmangel durch extreme Diäten und/oder Untergewicht hinweisen.
Ich habe eine braune Periode
Die Farbe deines Periodenbluts ist braun. Die Konsistenz ist dünn und/oder schmierig. Die Länge und die Häufigkeit deiner Periode variiert. Was bedeutet das? Der braune Ausfluss ist altes, oxidiertes Blut, das während des letzten Zyklus nicht aus der Gebärmutter ausgeschieden wurde. Das wird meist durch einen niedrigen Progesteronspiegel verursacht. Dieser niedrige Progesteronspiegel kann die Ursache für unangenehme Symptome sein und kann auch dazu führen, dass du keinen regelmäßigen Eisprung hast.
Ich bemerke Blutklumpen bei der Periode
Dunkelrote oder schwärzliche Blutklumpen können während der ersten Tage der Periode auftreten, wenn die Blutung am stärksten ist. Im Allgemeinen muss man sich keine Sorgen machen, wenn die Blutklumpen eher klein sind und sie nicht übermäßig vorkommen.
Ich habe dunkelrotes Menstruationsblut
Die Farbe deines Periodenbluts ist dunkelrot, lila oder bläulich.
Die Konsistenz ist dickflüssig mit Klümpchen. Deine Periode dauert länger als eine Woche und kommt nicht regelmäßig.
Diese Farbe kann ein Zeichen für zu viel Östrogen sein. Östrogenspiegel, die im Verhältnis zu Progesteron höher sind, verursachen viele der typischen Symptome, die mit problematischen Perioden verbunden sind, und führen Untersuchungen zufolge möglicherweise zu Endometriose, Zysten oder Myomen. Langfristig kann ein Östrogenüberschuss zu ernsten gesundheitlichen Folgen führen.
Die Farben der Monatsblutung
Der Menstruationskalender
In einem Menstruationskalender zeichnet man, ähnlich wie in einem Zykluskalender, den Beginn, die Dauer und die Intensität der Periode auf. Wir empfehlen natürlich, stets den gesamten Zyklus aufzuzeichnen um einen Überblick über den vollen Zyklus und die damit in Zusammenhang stehenden Symptome zu erhalten. Verwenden kannst du dazu zum Beispiel die breathe ilo App, hier kann man eine Vielzahl an Symptomen mit nur einem Klick eintragen und bei Bedarf zu jedem einzelnen Tag im Zyklus Notizen machen.
Meine Periode ist verspätet oder bleibt aus
Sofern du gesund bist und normalerweise regelmäßige Zyklen hast, sollte deine Periode in regelmäßigen Abständen von 24-36 Tagen stattfinden. Kleine Schwankungen von wenigen Tagen sind unbedenklich und kein Grund zur Sorge. Verspätet sich die Periode aber deutlich, sollte man nach der Ursache suchen. Nach sechs Wochen ohne Blutung kann man eine verspätete Periode als ausgebliebene Periode betrachten. Es gibt verschiedene Dinge, die deine Periode beeinflussen können: Von grundlegenden Änderungen des Lebensstils bis hin zu chronischen Erkrankungen. Man denke hierbei an: Stress, Über- oder Untergewicht, PCOS, chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Zöliakie, Schilddrüsenprobleme, den Eintritt der Menopause oder aber natürlich auch eine mögliche Schwangerschaft.
Meine Periode kommt zu früh
Auch eine frühe Periode von Zeit zu Zeit ist normalerweise kein Grund zur Sorge. In der Wissenschaft gelten Zyklen mit einer Länge von 24-36 Tagen als gesunde Zyklen. Wenn dein Zyklus häufig kürzer als 21 Tage ist – und deine Blutung also verfrüht eintritt – kann das ein Zeichen sein, dass etwas nicht in Ordnung ist. Auch hier sollte man wieder an Stress, Über- oder Untergewicht und chronische Erkrankungen denken und nach der Ursache suchen.
Ich habe eine starke Regelblutung
Natürlich ist es relativ schwierig zu definieren, was eine starke Blutung ausmacht. Jede Periode ist schließlich einzigartig. Die meisten Frauen verlieren während ihrer Periode weniger als 80 ml an Blut. Der Durchschnitt liegt bei etwa 30-70 ml.
Von einem starken Blutverlust spricht man ab einer Menge von 80 ml oder mehr pro Periode. Aber auch bei Perioden, die länger als 7 Tage dauern, oder wenn beides der Fall ist.
So kannst du erkennen, dass deine Periode ungewöhnlich stark ist:
- Du musst alle ein bis zwei Stunden deine Hygieneartikel wechseln
- Dir fallen Blutklümpchen auf, die größer als 2,5 cm sind
- Du musst 2 Arten von Hygieneartikeln gleichzeitig benutzen, weil deine Blutung so stark ist (z. B. Tampons und Binden)
Ich habe eine schwache Periode
Eine sehr kurze Periode und besonders leichte Blutungen können auf einen niedrigen Östrogenspiegel hinweisen. Auch hier sollte man stets nach möglichen Ursachen suchen.
Ich habe eine Dauerblutung
Wenn es zu Dauerblutungen kommt kann es, von der Einnahme von Medikamenten bis hin zu einer Erkrankung, eine Bandbreite möglicher Gründe geben, warum die Periode nicht endet.
Man denkt hierbei zum Beispiel an Ursachen wie:
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Wucherungen in der Gebärmutter
- das Tragen der Kupferspirale
- eine Eileiterschwangerschaft
- eine Fehlgeburt oder Schwangerschaft
Die Periode während der Schwangerschaft
Der Unterschied zwischen der Periode und einer Schwangerschaft sollte eigentlich klar sein: Wenn man schwanger ist, hat man keine Periode mehr. Aber ist das immer so offensichtlich? Im ersten Drittel der Schwangerschaft kann es durchaus zu Schmierblutungen kommen. Das muss nichts Schlimmes bedeuten. Wenn es während der Schwangerschaft aber zu richtigen Blutungen kommt, hat das nichts mit der Periode zu tun.
Periode trotz Schwangerschaft?
Trotz hartnäckiger Behauptungen ist es nicht möglich, während der Schwangerschaft eine Periode zu haben. In der Frühschwangerschaft kann es aber durchaus zu „Schmierblutungen“ kommen, die in der Regel durch eine hellrosa oder dunkelbraune Farbe erkennbar sind.
Sollte eine Schwangerschaft bestätigt worden sein und es dennoch zu einer starken Blutung kommen, empfehlen wir unbedingt einen Arzt aufzusuchen.
Schwangerschaft trotz Periode
Trotz Schwangerschaft kann es zu Blutungen kommen, die einer Menstruation ähnlich sind. Ganz am Anfang kann die sogenannte Einnistungsblutung auftreten. Das ist eine kleine Blutung, die durch das Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut entsteht. Viele Frauen denken, dass es sich dabei um eine etwas ungewöhnliche Regelblutung handelt und sind dann sehr überrascht, wenn sie erfahren, dass sie trotz „Periode“ schwanger sind. Es gibt sogar Frauen, die erst nach mehreren Monaten von ihrer Schwangerschaft erfahren.
Die Periode nach der Geburt
Wann es nach der Schwangerschaft wieder zu einer Periode kommt und wie stark diese ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Das können ein paar Wochen sein, es kann aber auch länger als ein Jahr dauern. Der Wochenfluss ist zu Beginn hellrot und später von dunklerer Farbe. Kommt es danach wieder zu einer hellroten Blutung, handelt es sich dabei sehr wahrscheinlich um die erste Periode nach der Schwangerschaft. Viele voll stillende Mütter haben für einen längeren Zeitraum gar keine Periode. Ein Eisprung kann aber dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden und man muss demnach auch nach der Geburt mit einer geeigneten Methode verhüten.
Schmierblutung / Zwischenblutung
Schmierblutungen sind meist durch eine hellrote oder bräunliche Farbe und eine dünne, schmierige Konsistenz gekennzeichnet. Schmierblutungen können vor oder anstatt der Periode auftreten, aber auch mitten im Zyklus kann es vorkommen, dass es zu einer Schmierblutung kommt. Das heißt natürlich nicht, dass Schmierblutungen normal sind. Die Gründe können vielfältig sein. Wenn Schmierblutungen nicht mit einer Schwangerschaft in Zusammenhang stehen, kann die Ursache in Verbindung mit Stress, hormonellen Dysbalancen, Entzündungen oder aber auch ernsthaften Erkrankungen stehen. Kommt es häufig zu Schmierblutungen, sollte man einen Arzt des Vertrauens zu Rate ziehen.
Schmierblutung statt Periode?
Auch wenn viele Frauen davon berichten, häufig Schmierblutungen anstelle einer richtigen Periode zu erleben, kann man hier dennoch nicht von einer Normalität sprechen. Ein gesunder Zyklus ist durch eine regelmäßige Periode gekennzeichnet. Idealerweise erkennt man hierbei deutlich eine kräftig rote Blutung und die Periode dauert in etwa 4-7 Tage.
Kann man die Periode verkürzen?
Wir verstehen natürlich, dass die Periode nicht immer gelegen kommt. Aber kann man die Periode wirklich so beeinflussen, dass man sie verkürzen kann? Nun ja, auch wenn es nicht nachgewiesen ist, gibt es einige Hausmittelchen, auf die viele Frauen schwören. Hierbei gilt, dass natürlich alles, das die körpereigene Durchblutung anregt, auch das Abbluten (und somit die Periode) beschleunigen kann. Dazu zählen zum Beispiel Wärme, leichte Bewegung (zum Beispiel ein Spaziergang oder sanftes Yoga) aber auch bestimmte Kräutertees.
Die Periode bei Einnahme der Pille
Wenn eine Frau hormonell verhütet, findet in der Regel kein Eisprung statt und somit kommt es auch nicht zu einer natürlichen Regelblutung. Eine Frau hat in diesem Fall also keinen natürlichen Zyklus.
Ich habe die Pille abgesetzt und keine Periode
Wenn die Periode nach dem Absetzen der Pille auf sich warten lässt, ist das bis zu einem gewissen Grad ‘normal’. Im Grunde bedeutet das lediglich, dass der Körper im Ungleichgewicht ist und versucht, wieder eine Balance herzustellen. Natürlich ist es sinnvoll, sich schon vorab gut auf das Absetzen der Pille vorzubereiten, um den Körper bestmöglich zu unterstützen.
Ich habe eine Blutung trotz Pille
Was hat es also mit der ‘Monatsblutung’ während der Pilleneinnahme auf sich? Diese Blutung wird, durch die Pause der Pilleneinnahme, künstlich hervorgerufen. Der Körper reagiert auf diese Einnahmepause mit einer ‘Monatsblutung’, die auch als Hormonentzugsblutung bezeichnet wird. Diese Blutung ist also keine ‘echte’ Menstruation.
Regelschmerzen / Menstruationsbeschwerden
Menstruationsbeschwerden werden oft auch Regelschmerzen oder Periodenschmerzen genannt. Man versteht darunter unterschiedliche Schmerzen, die mit der Periode in Verbindung stehen. Dazu zählen zum Beispiel Unterleibskrämpfe, Verdauungsbeschwerden oder Kopfschmerzen. Zyklusbedingte Schmerzen und Symptome, die vor allem vor der Periode auftreten, kann man in der Kategorie PMS (prämenstruelles Syndrom) verbuchen. Obwohl diese Symptomatiken häufig vorkommen, sollte hier erwähnt werden, dass starke Beschwerden vor und während der Menstruation nicht normal sind und stets ein Anlass sein sollten, Ursachenforschung zu betreiben.